Reflexion zum Praxissemester im Wintersemester 2013/2014

Das Praxissemester ist Bestandteil des Jenaer Modells der Lehrerbildung an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Es ermöglicht uns Studenten noch während des Studiums erste unterrichtspraktische Erfahrungen zu sammeln und die Abläufe eines Schulalltags kennenzulernen. Mein Praktikum absolvierte ich im Wintersemester 2013/14 am Staatlich Berufsbildenden Schulzentrum Jena-Göschwitz. Bereits im August 2013 war ich zu einem ersten Kennenlernen an der Berufsschule eingeladen. Mit dem Bus war ich vom Stadtzentrum Jenas in ca. 20 – 25 min in der Schule. Schon der erste Eindruck von der sehr modernen Anlage und den begrünten Flächen ließen ein Wohlbefinden in mir aufkommen. Im Haus 1 empfing mich sehr freundlich Frau Knothe (die Ausbildungsverantwortliche am SBSZ) und die erste Barriere war spürbar durchbrochen. Sie führte mich ins Büro des Schulleiters Herrn Weingart, wo auch Herr Baum (Abteilungsleiter Abteilung 4) mit dabei war. In einem ersten Gespräch wurde ich sehr nett willkommen geheißen und konnte mich vorstellen, Ziele und Ängste nennen und Fragen stellen. Fragen hatte ich kaum, da die Schule nicht zum ersten Mal Praxissemesterstudenten betreut und somit alles top organisiert war. Anschließend ging ich mit Frau Knothe noch ins das Lehrerzimmer, wo ich die nächsten fünf Monate meinen eigenen Platz eingerichtet bekam. Auch dort fühlte ich mich im Kollegium sofort wohl und gut aufgenommen. Bis zu meinem ersten Schultag Anfang September organisierte Frau Knothe alles weitere für mich. Ich erhielt einen Schlüssel, wurde im Schulleitungsnetzwerk angemeldet und sie gestaltete mir für die erste Woche einen Hospitationsplan. Die Lehrerinnen und Lehrer, bei denen ich hospitierte, empfingen mich immer freundlich und aufgeschlossen. Es hat sie in keiner Weise gestört, dass ich zusah. Frau Knothe gab mir eine Liste mit verschiedenen Lehrkräften, welche meine Fächer Deutsch und Wirtschaftslehre/Recht unterrichten. So konnte ich mir für die zweite Woche und die folgenden meinen Hospitationsplan selbst gestalten und informierte die betreffenden Lehrpersonen per E-Mail oder legte einen Zettel ins Fach. Besonders toll fand ich, dass ich selbst entscheiden durfte, wen ich gern als betreuende Fachlehrer haben möchte. Nach einigen Hospitationen spürte ich, mit welchen Lehrerinnen und Lehrern ich sehr gut kooperierte und welche Klassen mir gefielen. Meinen ersten eigenen Unterricht bestritt ich Anfang Oktober bei Berufsschülern des Dualen System in Wirtschaftslehre. Mein Fachbetreuer wurde Herr Lux, der mir alle Freiheiten in der Planung und Gestaltung des Unterrichts ließ, aber bei Schwierigkeiten immer ein offenes Ohr und Rat für mich hatte. Wir trafen uns zu einer letzten Absprache ein bis zwei Tage vor dem Unterricht, wo ich mein Konzept vorstellte und mit ihm verfeinerte. Weiterhin arbeitete ich sehr gut mit Herrn Dr. Werner zusammen. Er unterrichtet BWL im Beruflichen Gymnasium und auch da konnte ich sowohl in der 11. und 13. Klasse eigenen Unterricht halten. Auch Herr Dr. Werner ließ mir sehr viele Freiheiten, setzte sich mit mir zusammen, hörte sich meine Planungen an und half mir bei Schwierigkeiten und Problemen. In Deutsch kümmerte sich fortan Frau Victor um mich, was ebenfalls eine tolle Zusammenarbeit war. Ich unterrichtete hier überwiegend in der 11. Klasse des Beruflichen Gymnasiums. Frau Victor erarbeitete mit mir einen Plan, was in den Unterrichtsstunden behandelt wurde. Auch bei ihr konnte ich mich frei entfalten und hatte keinerlei Einschränkungen, was die Planungen betraf. Wir setzen uns auch regelmäßig zusammen und besprachen die einzelnen Stunden. Jede Lehrkraft traf sich mit mir auch nach meinen gehaltenen Stunden und reflektierte mit mir meinen Unterricht, so dass ich einen Eindruck erhielt, was gut gelaufen ist, wie ich nach außen hin wirke und was noch zu beachten oder verbessen ist, gerade auch im Hinblick auf die anstehenden Prüfungsstunden in der Zukunft.

Insgesamt war es ein wunderschönes, spannendes halbes Jahr am SBSZ Jena-Göschwitz. Sowohl Lehrerinnen und Lehrer als auch Schülerinnen und Schüler begegneten mir immer offen und freundlich. Die Zusammenarbeit mit den Klassen hat sehr viel Spaß gemacht und ich fühlte mich immer gebraucht. Sowohl von den Klassen als auch von den Lehrkräften erhielt ich stets das Gefühl, eine Unterstützung zu sein. Die letzten fünf Monate bestärkten mich in meinem Berufswunsch, Lehrerin zu werden. Alle Ängste, die ich Anfangs hegte, wie beispielsweise die Inhalte einer beruflichen Ausbildung zu vermitteln, haben sich nicht bestätigt oder schnell aufgelöst. Alle Erwartungen, die ich hatte, haben sich erfüllt. Ich danke allen für die Zeit am SBSZ Jena-Göschwitz und empfehle jedem Praxissemesterstudierenden dort sein Praxissemester zu absolvieren. Ich war dort in guten Händen und erhielt jegliche Unterstützung und Freiheit, die ich benötigte und wollte.

Julia Just

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